Die folgenden Thesen sollen den Artikel noch einmal zusammenfassen und mögliche Einstiegspunkte markieren, an denen sich die Diskussion entzünden kann.
Bewußtsein und Kommunikation stellen eine ausgezeichnete strukturelle Kopplung dar.
Bewußtsein und Kommunikation sind notwendig, unabdingbar und konstitutiv miteinander strukturell gekoppelt.
An die Stelle der idealistischen Begründungshierarchie tritt die prozessuale und heterarchische Autokonstitution von Bewußtsein und Kommunikation.
Die subjektlose Selbstbegründung von Kommunikation verändert den Begründungscharakter und bedeutet im Grunde genommen nichts anderes als Selbstprozessualisierung von Kommunikation.
Subjektlose Kommunikation und Kommunikation in struktureller Kopplung sind konzeptionell deckungsgleich.
Aussagen über das Bewußtsein und über Kommunikation sind keine empirischen, sondern immer konzeptionelle Aussagen, weil es keinen bewußtseins- und kommunikationsunabhängigen Beobachter von Bewußtsein und Kommunikation gibt, weil Bewußtsein und Kommunikation immer bewußt und kommunikativ beobachtet werden und eine Empirie als evidente Verifikationsinstanz sich damit prinzipiell verschließt. Bewußtsein und Kommunikation können sich nur selbst und wechselseitig konzipieren.
Die Beobachtung von Bewußtsein und Kommunikation in struktureller Kopplung erzwingt eine symmetrische Konzeptualisierung. Symmetrie ist die Bedingung der Möglichkeit für strukturelle Kopplung überhaupt.
Mit der Differenz von Bewußtsein und Kommunikation kommt die Systemtheorie überhaupt erst eigentlich zu sich; die Differenz von Bewußtsein und Kommunikation ist die Startdifferenz von Systemtheorie insofern, als Systemtheorie diese Differenz als Startdifferenz jeglicher Theoriebildung, jeglicher Bewußtseins- und Kommunikationsprozesse ansetzen muß.
Wo (in der philosophischen Tradition) das Subjekt war, da ist (in der Systemtheorie) strukturelle Kopplung.
Der Begriff des Mediums wird so definiert: Das Medium leistet die strukturelle Kopplung von Bewußtsein und Kommunikation.
Das allgemeinste und fundamentalste Medium, das somit auch Medium für die strukturelle Kopplung ist, ist Sinn, denn Sinn ist das notwendige Korrelat der operativen Schließung der strukturell gekoppelten Systeme.
Sinn ist somit das Supermedium für Kommunikation und Bewußtsein.
Unhintergehbarkeit ist das Resultat eines prozessualen Geschehens, das über die Prozeßmomente hintergehbar wird.
Das Medium Sinn leistet die strukturelle Kopplung von Bewußtsein und Kommunikation. Sinn ist Medium insofern, als es Formbildungen in einem System erlaubt und erzwingt, die durch das Prozessieren des anderen Systems ausgelöst wurden.
Medien leisten die strukturelle Kopplung so, daß Sinn aus struktureller Kopplung und aus dieser wiederum Sinn hervorgeht.
Ins Netz gestellt am 15.12.1998.
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