Karl Eibl: Strukturierte Nichtwelten. Zur Biologie der Poesie
Der Aufsatz verknüpft Aspekte der Evolutionsbiologie und der Systemtheorie, um die Disposition der Gattung homo
sapiens für Dichtung zu erklären. Die bio-kulturelle Koevolution ließ ein Lebewesen entstehen, in dem konstante, aber
"unfertige" biologische Kooperatoren ständig mit variablen kulturellen Kooperatoren abgestimmt werden müssen. Die
kulturelle Selektions- und Konstruktionsleistung bleibt bewußt: Neben der jeweils aktuellen Welt ist immer eine ganz andere,
unbestimmte Welt als raum des Möglichen denkbar, die "Nichtwelt". Der Aufsatz verfolgt die biologischen Voraussetzungen
einer Strukturierung dieser Nichtwelt mittels Poesie (z. B. "Spannung", "Phantasie") und ermittelt die Anschlußstelle, an der die
anthropologische Analyse zur historischen übergehen muß.
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