Tipp der Woche

Die Internetseite das-deutsche-handwerk.de bietet umfassende Recherchemöglichkeiten zum Thema Netzliteratur und Netzkunst. Sie verweist auf poetologische Grundlagen sowie auf die bedeutendsten Projekte der Hyperfiction und der NetArt. Die Sammlung ist aus künstlerischen Projekten und wissenschaftlichen Forschungstätigkeiten der Künstlergruppe DAS DEUTSCHE HANDWERK entstanden, die seit 1993 existiert. Neben Film, Videoinstallationen und Netzkunst beschäftigt sich die Künstlergruppe mit Bildhauerei, Malerei, Zeichnung und Bühnenbild. Dabei handeln und orientieren sie sich stets an dem Motto:

    "Ausstellungen des DEUTSCHEN HANDWERKS bieten künstlerische Gesamtinstallationen, in denen das einzelne Kunstwerk seine unikatäre sinnliche Kraft behält, gleichzeitig aber zur Ausstattung einer vom DEUTSCHEN HANDWERK vorgeführten zeitgenössischen Ausstellung funktionalisiert wird."1

Den Kopf des Zirkels bildete bis vor zwei Jahren der Stuttgarter Konzept- und Netzkünstler Johannes Auer unter dem Pseudonym Frieder Rusmann. Einen kleinen Einblick in sein Leben und Werk gibt die chronologische Aufstellung seiner spektakulären Ausstellungen wie etwa das Online-/Offline-Projekt Fabrikverkauf aus dem Jahre 1999, in welchem Elemente des E-Commerce mit denen der Net-Community verbunden werden, um eine Parodie auf die stattfindende Verkommerzialisierung des Internet anzulegen und einen Lösungsvorschlag auf Individualitätsverlust eines Kunstwerks durch seine Vervielfältigung zu geben. Ebenso kritisch begegnet Rusmann dem Klonprozess, Permutationen und dem Geniegedanken in seinem aktuellen Internetspiel Wertschöpfung oder wie Kunst entsteht: Ironischerweise soll hierbei durch eine Spritze, mit der man Zellen in einer Petrischale eine Injektion geben muß, verhindert werden, dass geklonte Schafe entstehen.

Daneben bildet die Website eine Plattform und Raum zur Selbstdarstellung der Mitglieder und Freunde des Künstlerkreises wie etwa den Literatur- und Medienwissenschaftler sowie Vorreiter der Konkreten Poesie Reinhard Döhl, die Initiatorin des Mitschreibeprojekts TanGo Martina Kieninger, den Künstler Wolfgang Ehehalt und den Germanisten Klaus Schneider.

Heute führen der Bildhauer Thomas Raschke, der Maler Sebastian Rogler und die Kunsthistorikerin Gabriele Riemann, die ebenfalls zum Künstlerkreis gehören, das Label. Neu gestaltete Teile der Website dokumentieren den Wechsel.

Die Anregung zu diesem Tipp gaben Danica Krunic und Daniela Lorenz.
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