Tipp der Woche

In der traditionellen wissenschaftlichen Forschung wurden die Frauen weitgehend vernachlässigt. Das Interesse der wissenschaftlichen Disziplinen und Forschungsbereiche richtete sich vorwiegend auf Männer und männlich geprägte Wert- und Begriffsysteme. Erst mit dem Forschungszweig der Gender Studies wurde begonnen, die historisch geschaffenen Differenzen zwischen den Geschlechtern zu untersuchen. Danach entstand ein regelrechter Boom an Frauenforschungsliteratur.

Bereits Anfang der 90iger Jahre begannen die beiden engagierten Biblothekarinnen Christa Bittermann-Wille und Helga Hofmann-Weinberger aus frauenspezifischer Sichtweise eine Selektion und Klassifizierung der Informationsbestände der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien vorzunehmen. Das Ergebnis ist die Service- und Kooperationsstelle Ariadne, die den Nutzer durch das Labyrinth der Frauen- und Genderforschung geleitet.

Das Herzstück von Ariadne ist die Literaturdatenbank. Spezialisiert auf die Sammlung und Erschließung von Frauenliteratur und ihr verwandter Themen ist mittlerweile ein beachtenswerter Korpus an Biographien, Grundsatzliteratur zu feministischen Theorien und Forschungsergebnissen zu Themen wie Frauengeschichte, Geschlechtergeschichte, Frauenbewegung und Geschlechterdifferenz herangewachsen. Mittlerweile verzeichnet die Ariadne-Datenbank rund 32.000 Titel aus Sammelwerken und Zeitschriften zur Frauen- und Geschlechterforschung. Und im Archiv historischer Frauenzeitschriften werden die Inhaltsverzeichnisse der österreichischen historischen Frauenzeitschriften von 1848 bis 1918 und von 1919-1934 bereitgestellt.

Bibliographische Auskünfte zur Frauen- und Geschlechterforschung erteilen die ausgewählten frauenspezifischen Datenbanken. Über Neuerwerbungen der Österreichischen Nationalbibliothek die Frauenthematik betreffend informiert der zweimonatlich erscheinende Ariadne-Newsletter. Außerdem stehen den NutzerInnen ein Veranstaltungskalender und die Linksammlung NetNews zur Verfügung. Das virtuelle Frauennetzwerk fördert den gegenseitigen Informationsaustausch und Kontakt zu anderen Bibliotheken und Informations- und Dokumentationsstellen.

Die Anregung zu diesem Tipp gab Danica Krunic. Wollen Sie dazu Stellung nehmen oder einen eigenen Tipp geben? Dann schicken Sie uns eine E-Mail.


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