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Probleme der Geschichtsschreibung des Buchhandels

Leitung:


Fragenkreise

  • Welche Rolle spielen in der Geschichte des Buchhandels die verlegten bzw. gehandelten Texte? Welche Rolle spielen literarische Epochen, kulturelle Bewegungen und Strömungen? Wie soll man sich das Verhältnis von Buchhandels- und Literaturgeschichte denken?
  • Welche Fragestellungen können einer Geschichtsschreibung des Buchhandels zugrunde gelegt werden? Welche Theorien, Konzepte und Methoden bieten sich an? Braucht es einer Kombination von Theorien und Methoden, wie sollte sie aussehen und wie sich begründen?
  • Was gehört in eine Geschichte des Buchhandels, wie ist sie zu gliedern? Nach welchen Prinzipien lassen sich Epochen bzw. historische Zäsuren bilden? Welche Rolle nehmen dabei technische, politische und kulturelle Faktoren ein?
  • Wie unterscheidet sich eine Geschichte des Buchhandels von einer Geschichte des Buches? Wie könnte das Konzept einer Buchgeschichte aussehen?
  • Was heißt es, eine Geschichte des Buchmarktes zu schreiben? Wie sähe die Geschichte eines Teilmarktes (z.B. Belletristik-, Ratgebermarkt) im Entwurf aus?
  • Welche Rolle spielen in der Geschichte des Buchhandels Firmen, Vereine und Verbände, einschließlich des Börsenvereins?
  • Was wäre eine Vergleichende Buchhandels- und / oder Verlagsgeschichte (etwa in Analogie zur Vergleichenden Literaturwissenschaft)?
  • Was gehört in eine Verlagsgeschichte als Firmengeschichte, wie ist sie zu konzipieren und zu gliedern? Wie wird man sowohl dem Programm des Verlages als auch dem Verlag als Wirtschaftsbetrieb gerecht?
  • Wie verhalten sich die Buch- und Buchhandelsgeschichte zur Mediengeschichte? Ordnen sich Buch- und Buchhandelsgeschichte einer umfassenden Mediengeschichte ein oder unter? Welche Problemstellungen und Fragen kommen jeweils zum Tragen? Werden unterschiedliche, vergleichbare oder gemeinsame Theorien und Methoden angewandt?


Weitere denkbare Themen in Auswahl:

  • Konzeption von Buchhandelsgeschichten anderer Länder (Großbritannien, Frankreich, Niederlande etc.), Vergleich untereinander und mit der deutschen Buchhandelsgeschichtsschreibung
  • Geschichte des Büchersammelns, Bücherentleihens und der Bibliotheken / der Autoren und Übersetzer, ihrer Rechte und Vereinigungen / des Lesens und der Leser in ihrem Verhältnis zur Buchhandelsgeschichte
  • Spezielle Probleme der Geschichtsschreibung des Sortimentsbuchhandels / des Zwischenbuchhandels / des Musikalienbuchhandels / der Kartographie usw.
  • Fachliteratur und Branchenpresse als Quellen, Quellenwert und Quellenkritik (z.B. des Börsenblattes)
  • Pressegeschichte in ihrem Verhältnis zur Buchhandelsgeschichte
  • Medienkonkurrenz und Medienverbund (Printmedien / audiovisuelle / elektronische Medien) in einer Geschichte des Buchhandels
  • Was für einen konzeptionellen Unterschied macht es, eine Geschichte des Buchhandels in vormodernen Verhältnissen (Konzessionen, Privilegien, Zünfte, Zensur etc.), in einem totalitären Staat (‚Drittes Reich', DDR) oder in einer freien Marktwirtschaft zu schreiben?

Allee Problembereiche können begrifflich und grundsätzlich, unter Bezug auf Theorien und Methoden, reflektiert, in Entwürfen und Ideenskizzen behandelt oder an Beispielfällen durchgespielt werden. Die ältere wie die neuere und aktuelle Geschichtsschreibung des Buches, des Buchhandels und buchhändlerischer Firmen (auch und gerade anderer Sprachräume und Staaten) können in ihrer Konzeption und Leistung diskutiert, miteinander verglichen und zu beispielhaften Analysen herangezogen werden.

Ob sich aus der virtuellen Diskussion ein reales Symposion und / oder ein gedruckter Sammelband mit ausgewählten und überarbeiteten Beiträgen ergibt, ist offen.




Dr. Monika Estermann
Kolbenbergweg 6
61440 Oberursel

Prof. Dr. Georg Jäger
Ludwig-Maxilians-Universität München
Institut für Deutsche Philologie
Schellingstr. 3
80799 München

PD Dr. Siegfried Lokatis
Zentrum für Zeitgeschichtliche Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Ins Netz gestellt am 02.06.2004.

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